Sechs Tipps für gezielte Unerreichbarkeit
Seit vielen Jahren ist es angesagt, immer und überall erreichbar zu sein. Unser Smartphone liegt auf dem Nachtkästchen und schon vor dem Aufstehen werden E-Mails und die sozialen Netzwerke gecheckt. Und wenn über Nacht nichts passiert ist zweifeln wir an unserer Beliebtheit. Miriam Meckel empfiehlt eine Denkpause – denn Kommunikation benötigt Qualität. Und Qualität benötigt Zeit.
Hier ein paar Tipps zur gezielten Unerreichbarkeit:
- Zeiten definieren, die nur einem selbst gehören und den externen Kommunikationspartnern. Die Kernbetriebszeit von Smartphone und Blackberry entspricht der üblichen Arbeitszeit, während der die Geräte üblicherweise benutzt werden. Also 8 – 18 Uhr.
- Lernen, nicht sofort auf jede Kommunikationsanfrage zu antworten. E-Mails werden zu festen Zeiten abgerufen und beantwortet.
- E-Mails, bei denen mehr als fünf Personen im Adressfeld aufgeführt sind, können nicht die höchste Priorität haben! Cover your ass nennt sich in Amerika diese Strategie, so viele Menschen ins Adressfeld zu setzen, dass von der eigenen Verantwortung für die Verbreitung dieser Information nichts mehr übrigbleibt.
- Unterschiedliche Geräte für die private und berufliche Kommunikation nutzen! Die Botschaft ist: der Blackberry ist aus, ich bin nur noch für Freunde auf dem Handy erreichbar.
- Eine stoische Haltung gegenüber Menschen entwickeln, deren Kommunikationmodus ausschließlich unter „höchster Priorität“ läuft. Warum soll ich es ausbaden, wenn andere nicht in der Lage sind, vernünftige Prioritäten zu setzen?
- Old School: eine To-Do-Liste auf einem Blatt Papier mit den in den nächsten Tagen wirklich wichtigen Themen. Diese Liste darf maximal zehn Punkte enthalten, sonst kann sie beim besten Willen nicht abgearbeitet werden – und Unwichtiges schleicht sich ein.
Diese Vorgehensweise ist – zugegeben – unbequem. Und wird Kollegen und Freunde vielleicht am Anfang irritieren. Die Chance ist jedoch, dauerhaft Abhängigkeiten zu vermeiden!